MITREDEN ist das Motto für die diesjährige Woche der Diakonie vom 06.09.2020 bis 12.09.2020. Mitreden ist die Steigerung von gehört werden. Wer mitredet mischt sich ein, bezieht Position und wird so zum aktiven Mitgestalter. Unser Leitbild ist auch deshalb mit der Frage Jesu überschrieben: Was willst du, dass ich dir tun soll? (Lukas, Kap.18, Vers 41) .
Sich äußern, die eigenen Wünsche und Befindlichkeiten mitteilen und selbst aktiv Veränderungsprozesse mitgestalten. Für die Beratung ist dieses „Herauskitzeln“ der Wünschen und Möglichkeiten eine wichtige Voraussetzung. Es geht darum, die Fragen und Hoffnungen des Klienten, seine Lösungsmodelle anzunehmen und gemeinsam zu bearbeiten. Das ist eine der wesentlichen Voraussetzungen im Beratungsprozess um die Stärken für eine gelingende Lebensführung herauszuarbeiten. Deshalb fordern wir in den Einzelgesprächen und in der Gruppenarbeit das Mitreden heraus. „Misch dich ein und sag deine Meinung!“. Wir hören zu, fragen nach und erarbeiten gemeinsam die weiteren Entwicklungsschritte, immer nach dem Bedarf und den Möglichkeiten des Klienten. Die Aufforderung zum Mitreden hat sich bewährt. Um den Menschen auch weiterhin unsere Beratungsangebote anzubieten, sind wir auch auf Ihre Hilfe angewiesen. Ihre Spende hilft helfen!
Ein besorgter Anruf eines Angehörigen geht in der Suchtberatung ein. Aufgeregt schildert eine junge Frau, Ihr Vater würde seit Tagen durchgehend trinken und sei nicht mehr vernünftig ansprechbar. Sie mache sich große Sorgen um die Gesundheit, um das Überleben ihres Vaters. Kurzfristig konnte am Nachmittag einen Hausbesuch durchgeführt werden, mit Erfolg. Der Vater hat sich auf ein Gespräch eingelassen, stimmte einer sofortigen Behandlung zu und wurde kurzfristig in ein Krankenhaus aufgenommen.
„Aufsuchende Beratung“ ist ein wichtiger Bestandteil der ambulanten Grundversorgung in der Suchthilfe. Sie greift immer dann, wenn wir annehmen müssen, dass ein Besuch in der Beratungsstelle zurzeit nicht möglich ist aber ein Hilfebedarf bekannt wurde. Diese aufsuchende Beratung dient der Vorbeugung und der Abwehr von Suchtbedingten Krisen. Es kommt vor, dass Beratung und Motivation nicht ausreichen und zur Gefahrenabwehr weitere Maßnahmen notwendig sind. Im letzten Jahr haben wir 63 Personen bei insgesamt 100 Hausbesuchen aufgesucht.
Üblicherweise kommen die suchtkranken Personen, die Angehörigen und Freunde in die Beratungsstelle. Im Beratungsprozess erfolgen eine gründliche Analyse der Situation und eine individuelle Hilfeplanung. Beratung ist die Brücke zur medizinischen Behandlung und Therapie der Suchterkrankung. Neben den Beratungsgesprächen sind die Besuche der „Offenen Gruppe“ der Selbsthilfe des Diakonischen Werkes eine wichtige Unterstützung zur Förderung von Krankheitseinsicht und Motivation für eine Suchttherapie.
Nach einer erfolgreichen Therapie muss die neue Lebensweise, nun ohne Suchtmittel, stabilisiert werden. Eine wichtige Hilfe ist die Teilnahme in einer der Nachsorgegruppen der Selbsthilfe der Diakonie. Dort trifft man auf Menschen, die sich erfolgreich aus der Abhängigkeit befreit haben und sich gegenseitig weiterhin intensiv dabei unterstützen. Die Selbsthilfe der Diakonie hat sich wohnortnah aufgestellt und führt an mehreren Orten in Schaumburg Gruppenangebote durch. Weitere Informationen zur Selbsthilfe unter: www.selbsthilfe-sucht.de
Die Fachstelle für Sucht- und Suchtprävention ist eine integrierte Beratungsstelle. Das heißt, hier werden Menschen die legale oder illegale Drogen konsumieren beraten. Intern unterscheiden wir zwischen Suchtberatung und Drogenberatung. Ein Bereich der Drogenberatung ist die Psychosoziale Betreuung substituierter Menschen. Die Substitution, also die Vergabe von Drogenersatzstoffen durch ärztl. Verschreibung an Heroinabhängige mit dem Ziel der Verbesserung der gesundheitlichen u. sozialen Situation ist eine wirkliche Hilfe zum (Über-)Leben. Im vergangenen Jahr haben wir 109 Menschen in der psychosozialen Betreuung begleitet, rund ein Viertel davon mit Migrationshintergrund. Die Lebensbedingungen dieser Menschen sind vielfältig und unsere Hilfeangebote sind so individuell wie die Menschen, die sie in Anspruch nehmen.
Ein weiterer Baustein ist die Suchtprävention. In unterschiedlichen Veranstaltungen wurden Kinder und Jugendliche für einen bewussten und kontrollierten Umgang mit Suchtmitteln geschult. Weitere Veranstaltungen richteten sich an Lehrkräfte und andere Multiplikatoren.
Die ambulante Grundversorgung für suchtkranke Menschen benötigt viele Beteiligte sowie eine enge Abstimmung miteinander. Insbesondere mit dem Sozialpsychiatrischen Dienst im Gesundheitsamt, den Kliniken und Hausärzten, den rechtlichen Betreuern und weiteren sozialen Akteuren. Innerhalb des Sozialpsychiatrischen Verbundes ist die „Fachkonferenz Sucht“ eine geeignete Plattform für den regelmäßigen Austausch innerhalb des Landkreises.
Die Soziale Schuldnerberatung hatte im Jahr 2019 als psychosoziales Beratungsangebot eine sehr stabile Nachfrage. Insgesamt haben im letzten Jahr 304 Menschen die Soziale Schuldnerberatung in Anspruch genommen. Wir haben 62 Kurzberatungen durchgeführt sowie in 54 Fällen eine außergerichtliche Einigung versucht und bei der Beantragung eines Insolvenzverfahrens unterstützt. Zur Ausstellung einer P-Konto Bescheinigung haben wir in 89 Beratungsfällen die Berechtigung dafür geprüft und bescheinigt. Die Stellen der Berater und der Verwaltung in der Sozialen Schuldnerberatung blieb im letzten Jahr konstant.
Strukturell haben sich die Arbeitsabläufe und Verfahren im letzten Jahr nicht grundlegend verändert. Wir haben weiter an unserem internen Organisationshandbuch (Qualitätsmanagement) gearbeitet und so Arbeitsverfahren weiter standardisiert ohne dabei die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten der Berater innerhalb des Beratungsprozesses übermäßig einzuengen.
Bewährt haben sich die Telefonsprechstunden der Berater, in der Regel erfolgt hier auch die Terminvergabe für den Beginn eines Beratungsprozesses. Die Folgetermine werden dann ebenfalls direkt zwischen Berater und Kunden verabredet. Die offene Sprechstunde, also das Angebot eines ersten Beratungsgesprächs ohne Terminverabredung wurde intensiv genutzt, auch wenn längere Wartezeiten entstehen. Die Soziale Schuldnerberatung ist täglich erreichbar, die Beratungen werden in der Regel in der Zeit zwischen 9:00 – 17:00 Uhr durchgeführt.
Die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Jobcenter, dem Sozialamt und weiteren Netzwerk- partnern in Schaumburg hat auch in 2019 unsere stabilen Beratungsergebnisse unterstützt. Ohne digitale Unterstützung wäre die Arbeit der Sozialen Schuldnerberatung wohl kaum in diesem Umfange leistbar. Mit der speziellen Schuldnerberatungssoftware „Cawin“ können wir effektiv die Daten für die einzelnen Arbeitsschritte erfassen und für die weitere Arbeit schnell und übersichtlich zur Verfügung stellen.
Die Ehe- und Lebensberatung nimmt die Beziehungen zwischen und von Menschen in den Blick. Beziehungen geben Nähe und Wärme, Zuwendung und Achtung, Sympathie und Liebe. Im letzten Jahr haben 294 Personen unser Beratungsangebot in Anspruch genommen.
Die Paarberatung nimmt die Balance der gemeinsamen und individuellen Bedürfnisse einer Partnerschaft in den Blick. Paarberatung hilft, wenn sich ein Paar auseinander gelebt hat, nicht mehr miteinander reden kann, wenn Nähe und Zärtlichkeit verloren gegangen sind. Wenn Trennung und Scheidung im Raum stehen unterstützt und begleitet Paarberatung durch hilfreiche Klärungen. Im letzten Jahr haben 74 Paare unser Beratungsangebot genutzt. Die Lebensberatung wird in einem „geschützten Raum“ durchgeführt. Im letzten Jahr haben 129 Personen diese Möglichkeit genutzt um ihre Nöte und Sorgen anzusprechen und gemeinsam mit dem Berater nach Lösungen zu suchen. Insbesondere bei Fragen nach dem Sinn des Lebens, Verlust Erfahrungen und bei Kontaktschwierigkeiten kann die Einzelberatung helfen. Zunehmend werden auch spezifische Probleme des Älterwerdens Thema Ein weiteres Angebot ist die Online – Beratung. Ratsuchende können sich in einem gesichertem Verfahren an uns wenden: www.evangelische-beratung.de
Die Ratsuchenden in unserer Ehe- und Lebensberatung sind in der Mehrzahl mittleren Alters, zwischen 27 und 55 Jahren und überwiegend religiös eingebunden. Die Zahlen zeigen, dass dieses kirchlich-diakonische Beratungsangebot die Menschen in der Lebensmitte erreicht und so Kirche hilfreich erlebt wird.
Der Ambulante Hospizdienst „Opal“, das waren im letzten Jahr 25 engagierte ehrenamtlich arbeitende Hospizbegleiter und eine Koordinatorin, die es sich zur Aufgabe gemacht haben Schwerkranke und sterbende Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu begleiten. Die Begleitungen wurden in der Häuslichkeit, im Altenheim oder dem Klinikum durchgeführt. Die ehrenamtlichen Hospizbegleiter treffen sich monatlich zum Austausch, zur Fortbildung oder zur Supervision. Die Koordinatorin steuert und organisiert den Einsatz der Hospizbegleiter. Sie koordiniert alle Prozesse und Abläufe im Hospizdienst, sorgt für die Fort-und Weiterbildung und die Supervision. In einem Qualifizierungskurs für ehrenamtliche Hospizbegleitung wurden neue Hospizbegleiter qualifiziert. Ein Höhepunkt der Öffentlichkeitsarbeit im letzten Jahr war die Gestaltung der Woche der Diakonie mit dem festlichen Eröffnungsgottesdienst am 6. September in Lindhorst. In diesem Gottesdienst wurde die Arbeit des Hospizdienstes in den Blick genommen, Prediger war der Vorstand des Diakonischen Werkes in Niedersachsen Pastor Hans-Joachim Lenke.
„Förderung und Koordinierung ehrenamtlicher Nachbarschaftshilfen und Besuchsdienste“ Zur Verstetigung der Besuchsdienstarbeit in Schaumburg-Lippe haben wir, finanziert von unserer Landeskirche, dieses 2018 begonnene Projekt weitergeführt. Die Projektkoordination begleitet und unterstützt die ehrenamtliche Besuchsdienstarbeit in den Gemeinden, bietet Fortbildung und Supervision und fördert den Aufbau neuer „Tür an Tür“ Besuchsdienstgruppen. 2018 wurden sieben unterschiedliche Fortbildungen sowie monatliche Treffen zum Erfahrungsaustausch durchgeführt. In 2019 wurden insbesondere die Gruppen in Bad Eilsen, Bückeburg und Stadthagen sowie in Meerbeck/Niedernwöhren, Heuerßen und Lindhorst begleitet.
„Kaleidoskop“ Koordinierung für Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit. In den Kirchengemeinden der Landeskirche waren nach wie vor viele BürgerInnen engagiert und aktiv in der Arbeit mit geflüchteten Menschen. Das ist beispielhaft und großartig. So initiierte die Projektstelle zum vierten Mal die Woche der Begegnung. Unter dem Motto: „Zusammen leben lernen“, verbrachten 50 Ehrenamtliche und geflüchtete Menschen gemeinsame Tage miteinander. Es ist zu erkennen, dass eine erfolgreiche Integration besonders durch gemeinsame Erlebnisse gestärkt wird. Dabei ist ein vorurteilsfreies Aufeinander zugehen von Bedeutung. Das gilt auch für die verschiedenen sozialen Akteure in der Integrationsarbeit. Es hat sich gezeigt dass solch großartige Veranstaltungen wie das internationale Frauenfest und der Ehrenamtstag gemeinsam gut gelingen. Darüber hinaus gab Kaleidoskop Anregungen und Tipps, wie sich Ehrenamtliche weiterhin in die Arbeit mit Migranten einbringen können, wie sie sich stärken und fortbilden können. Leider haben Projekte einen Anfang und ein Ende auch Kaleidoskop wird Anfang 2020 beendet obwohl die Integration eigentlich jedwede Unterstützung braucht.
Die Beratungs- und Behandlungstermine werden
von Montag – Freitag, in der Zeit
von 8:00 bis 18:00 Uhr
nach Vereinbarung durchgeführt.
Die Beratungs- und Behandlungstermine werden
von Montag – Freitag, in der Zeit
von 8:00 bis 18:00 Uhr
nach Vereinbarung durchgeführt.
Die Beratungs- und Behandlungstermine werden
von Montag – Freitag, in der Zeit
von 8:00 bis 18:00 Uhr
nach Vereinbarung durchgeführt.
Die Beratungs- und Behandlungstermine werden
von Montag – Freitag, in der Zeit
von 8:00 bis 18:00 Uhr
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